Wiese mit Gräsern, Kräutern und Blättern:

Gesundes Lieblingsfutter

Die natürlichste Ernährung für Kaninchen ist eine abwechslungsreiche Vielfalt aus frischer Wiese mit Gräsern und Wildkräutern, ergänzt durch Zweige und Blätter von Bäumen und Sträuchern. Eine solche Auswahl liefert den Kaninchen viele wertvolle Nährstoffe und ist gleichzeitig schmackhaft und sehr gesund.  

Eine ideale Wiesenmischung besteht dabei zur Hälfte aus Gräsern – die andere Hälfte bilden verschiedene gut verträgliche Pflanzen wie Löwenzahn, Luzerne, Schafgarbe, Wegeriche und Wiesenbärenklau.

Dabei bevorzugen die Kaninchen vor allem die jungen und frischen Pflanzenteile. Aber auch Zweige und Blätter von Bäumen – zum Beispiel von Apfel, Haselnuss und Weide – werden von den Kaninchen sehr gerne gefressen.

Eine vielfältige Auswahl ist dabei ganz wichtig. Kräuter enthalten verschiedene Inhaltsstoffe, so dass eine einseitige Gabe schnell zu einem unausgewogenen Verhältnis führen kann. Haben die Tiere rund um die Uhr freien Zugang zu einer abwechslungsreich gestalteten Wiese, sind sie in der Lage, die jeweils benötigten Nähr- und Inhaltsstoffe der Pflanzen selbst zu selektieren.

Im Frühjahr: Wiese nur sehr langsam anfüttern

Eine Voraussetzung ist bei der Wiesenfütterung ganz entscheidend und unbedingt wichtig zu beachten: Kaninchen, die bisher noch keine Wiesenfütterung kennen, müssen sehr langsam und mit kleinen Portionen an das neue Futter gewöhnt werden. Bietet man den Tieren zu schnell frische Wiese an, kann es zu gefährlichen Verdauungsproblemen kommen! Mit zunächst einer „Handvoll Wiese“ pro Tag wird eine solche Umstellung begonnen und die Mengen dann pro Tag ein wenig gesteigert, bis die Tiere ausschließlich von frischer Wiese ernährt werden können.

Idealerweise haben die Kaninchen den ganzen Tag über freien Zugang zu Wiese und Kräutern. Selbst wenn man keinen eigenen Garten hat, kann man ihnen die gepflückten Wiesenportionen zur eigenen Auswahl in ihr Gehege legen. Wichtig ist dabei nur, dass das frische Wiesenfutter direkt nach dem Pflücken angeboten wird und nicht lange liegen bleibt. Vor allem im Sommer kann frisches Wiesenfutter bei hohen Temperaturen oder in der Sonne schnell verderben, so dass es möglichst unmittelbar nach dem Pflücken verfüttert werden sollte.

Sammeln Sie das Futter idealerweise in den Morgen- oder Abendstunden und legen Sie es am besten an einer schattigen Stelle im Gehege und sehr luftig und locker ab. Frischfutter im Sommer darf niemals überhitzen, da dies zu Gärprozessen führt, die beim Kaninchen schwere Verdauungsprobleme verursachen können. Achten Sie bitte darauf, dass frisches Wiesenfutter im Sommer nicht lange ungenutzt im Gehege liegen bleibt und nehmen Sie älteres, nicht gefressenes Futter regelmäßig aus dem Gehege heraus. Erneuern Sie die Wiesenportionen für Ihre Kaninchen mindestens einmal täglich.

Wiese sammeln 

Kaninchen lieben eine große Vielfalt an Pflanzen, aus denen sie entsprechend ihrer Vorlieben und den jeweils benötigten Inhaltsstoffen frei auswählen können. Zu den Lieblingspflanzen der Kaninchen, die jederzeit – nach der entsprechenden vorsichtigen Umstellung auf frische Wiese - ohne Einschränkung gefüttert werden können, zählen dabei zum Beispiel:

     Kräuter:

• Beifuß, Bibernelle, Breitwegerich, Gänseblümchen, Giersch, Gräser, Hirtentäschelkraut, Huflattich, Kamille, Kornblumen, Labkraut, Löwenzahn, Luzerne, Ringelblumen, Rot- und Weißklee, Schafgarbe, Sonnenblumen, Spitzwegerich, Wegwarte, Wiesenbärenklau
  
  

Was außerdem wichtig ist: 

Gut geeignete Sammelplätze sind neben dem eigenen Garten zum Beispiel wilde Wiesen, Wald-, Weg- und Feldränder sowie Bach- und Flussufer. Bitte sammeln Sie frische Wiese und Zweige für Ihre Tiere nicht an stark befahrenen Straßen und vermeiden Sie unbedingt auch geschützte und gespritzte Pflanzen. Geben Sie Ihren Tieren nur unbedenkliche Pflanzen zu fressen.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Wiesesammeln und Ihren Kaninchen viel Spaß mit ihrem gesunden Wiesenfutter!

Ihre Anja Schade
Tierheilpraktikerin

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