Frühlingsausflug in den Garten 


Es ist wieder soweit:
Die Tage werden länger und wärmer, die Wiesen und Bäume langsam wieder grün – der Frühling ist endlich da! Auch für unsere Kaninchen ist das eine sehr spannende Jahreszeit. Nach der Winterphase werden auch sie jetzt wieder aktiver und erkunden voller Tatendrang und Lebensfreude ihre Umgebung. Besonders ausgeprägt ist das natürlich bei Kaninchen in Außenhaltung zu merken, die den Witterungseinflüssen wesentlich stärker ausgesetzt sind als Tiere, die in der Wohnung leben.


Es ist die wohl schönste und natürlichste Lebensform für unsere Kaninchen, wenn sie idealerweise das ganze Jahr über draußen leben können. Viele Besitzer haben diese Möglichkeiten jedoch nicht und freuen sich dann, wenn ihre Tiere ab dem Frühjahr zumindest stundenweise wieder an die frische Luft oder in den Garten gesetzt werden können.

Damit es den kleinen Tieren gut geht, muss so ein Ausflug jedoch gut vorbereitet sein – und es gilt, ganz besonders zwei Dinge zu beachten:

  •  langsame und behutsame Ernährungsumstellung auf frische Wiese
  •  ein sicherer Auslauf bzw. ein sicheres Gehege für die Kaninchen.

Wiese ...

Kaninchen lieben eine frische Wiese mit ihren Kräutern zum Knabbern, Ausruhen und Herumtoben – und wir genießen gerne den Anblick der fröhlich im Grünen spielenden Kaninchen. Dennoch ist die Wiese im Frühjahr nicht ohne Gefahren für die Tiere: Kennen die Kaninchen im Winter keine Wiesenfütterung, dürfen sie nicht spontan ins Gras gesetzt und damit den Futterverlockungen ausgesetzt werden. Die junge Wiese kann bei Kaninchen, die diese Fütterung nicht regelmäßig gewohnt sind, zu sehr schweren Verdauungsstörungen führen.


Wiese muss daher immer sehr langsam und vorsichtig – und in sehr geringen Mengen wie zu Beginn pro Tag etwa einer Hand voll – angefüttert werden. Die Menge kann dann in den Folgetagen langsam gesteigert werden. Kaninchen müssen sich unbedingt langsam an die neue Ernährung gewöhnen können, dann werden sie die grünen, saftigen Halme auch gesund genießen können.


Das sichere Außengehege

Kaninchen sind äußerst neugierig und buddeln gern – und so buddeln sie sich gerne in einem ungeschützten Bereich auch unter Zäunen hindurch. Damit dabei nichts passieren kann, stellen Sie bitte unbedingt ein sicheres Kaninchengehege auf:

 

  •  gesichert nach unten, außen und oben
  •  geschützt vor Feinden
  •  mit ausreichend Rückzugsmöglichkeiten für die Kaninchen.

Das Gehege muss sowohl nach außen als auch nach unten und oben ausreichend gesichert sein. Wichtig ist, dass bei Gitterelementen der Abstand der einzelnen Stäbe untereinander die Körpergröße der Kaninchen berücksichtigt: Sie müssen so eng gefasst sein, dass die Kaninchen nicht ausbrechen können (Kaninchen können sich sehr lang und schmal strecken und damit auch durch sehr kleine Lücken passen), ihr Abstand darf aber vor allem auch nicht so weit sein, dass die Kaninchen mit ihrem Kopf steckenbleiben können.

Auch bei Holzelementen sollte immer bedacht werden, dass die Tiere das Holz sehr schnell durchknabbern können – und dann nicht mehr im Gehege, sondern im offenen Grundstück herumlaufen. Das gleiche kann passieren, wenn sich die Tiere unter einem lose aufgestellten Gehege durchbuddeln können.

Außerdem können Kaninchen erstaunlich hoch springen, so dass – vor allem bei unbeaufsichtigtem Auslauf – das Gehege zum Ausbruchsschutz der eigenen Tiere, aber auch zum Schutz vor eindringenden Feinden, immer auch nach oben hin gesichert sein muss.


Sicherungsmaßnahmen im Gehege:

Im Handel gibt es gute und geeignete Kaninchengehege. Eine ausreichend Sicherung kann zum Beispiel nach oben durch ein über das Gehege gespanntes Netz oder nach außen hin durch verzinkten Vierkantdraht gewährleistet werden. Bodenplatten tiefer unter der Gartenwiese und seitlich in die Erde eingebracht schützen die Tiere vor dem Durchbuddeln. Mit dieser Möglichkeit muss auch nicht auf die geliebte Wiese verzichtet werden.


Natürlich benötigt auch jedes Gehege Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere, in denen sie sich vom Toben ausruhen und hinlegen können. Ideal sind kleine Holzhäuser oder Weidenbrücken – die neben dem Schutz vor Sonne, Wind oder Regen den Tieren auch gleichzeitig einen tollen Knabberspaß bieten.

Bitte keine Leine für Kaninchen ...

Bitte beachten Sie unbedingt: Kaninchen dürfen auf keinen Fall an einer Leine herumgeführt oder auf diese Weise im Garten gesichert werden – hier ist die Verletzungsgefahr für die Tiere zu groß. Kaninchen sind Fluchttiere, sie können sich erschrecken und spontan losrennen – und dabei in einem angelegten Leinengeschirr hängenbleiben, sich verheddern und dabei schwer verletzen.

Vorsicht bei unbekannten oder giftigen Pflanzen!

Damit der Ausflug in den Garten für alle ein glückliches Erlebnis wird, dürfen die Kaninchen natürlich nicht an giftige oder den Besitzern unbekannte Pflanzen kommen. Suchen Sie daher für das Gehege immer einen Platz auf der Wiese, deren Pflanzen Sie sicher kennen. Auch viele Bäume sind giftig, wenn Sie von den Kaninchen angenagt werden – allen voran steht hier die Eibe, eine der giftigsten Pflanzen für Kaninchen, bei der schon ein einziger Biss tödliche Folgen haben kann. Lassen Sie Ihre Kaninchen daher bitte nie in die Nähe einer Eibe oder unbekannter Pflanzen gelangen!


Sicherer Spaß für alle:

Setzen Sie Ihre Tiere immer in ein gesichertes Gehege oder das sicher eingezäunte Grundstück – dann werden Ihre Tiere den Frühling voller Spaß nutzen und herumtoben – und Sie können sich an der Lebensfreude und den Aktivitäten Ihrer Tiere erfreuen.

Ich wünsche Ihnen dabei ganz viel Spaß!


Ihre Anja Schade
Tierheilpraktikerin

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